Samstag, August 26, 2006

Tage am Meer

so, wiedergekehrt aus dem Norden und damit abgefunden dass der Urlaub nun doch zuende ist. Ich hab zwar immer noch nicht so viel zu tun...das geht wohl erst nächstes semester richtig los aber irgendwas liegt ja doch immer an. Aber hier erstmal der Bericht zur Helgolandfahrt:
Am Samstag den 12. düsten Miriam und ich erstmal ab in Richtung Schneverdingen. Nach einer Übernachtung in meinem heimischen Nest und leckeren Pommis (aus gewissen Gründen schreibe ich die ab jetzt immer mit i ;) ) gings dann Sonntag ab nach Oldenburg. Das war irgendwie ganz merkwürdig... Wir hatten uns da mit Derik, Nicole, Julia, Olga und Jenny verabredet, sind ein bisschen durch die stadt gelaufen haben geschnackt, waren im Strohhalm, haben fotos gemacht und bei Krauss Eis gegessen.. Och mensch, ich hab gemerkt dass mir das doch wirklich irgendwie fehlt. Schade dass die Uni nunmal vorgeht... aber irgendwann ziehts mich sicherlich wieder in die Gegend zurück... Das fröhliche Moin in den Geschäften, die nordische Gelassenheit und generell der Charackter der Stadt und der Gegend... und natürlich die Nähe zum Meer... aber mal sehen, erstmal fertig studieren und wenn dann einer aus der Ecke jemanden kennt der eine Anthropologin braucht immer schön bescheid sagen :) Die Fotos stell ich aber vielleicht demnächst nochmal extra rein, quasi als hommage an meine zwei jahre in Oldenburg :)
Tja und dann gings abends nach Zetel wo Jenny erstmal ein richtig geiles chinesisches Essen zauberte. Montag morgen brachte ihre Ma uns dann bei nicht ganz so schönem Wetter zur Fähre nach WHV. Ich belustigte noch ein paar Omas als ich mit meinem riesen Rucksack vollgepackt an ihrem Bus vorbeilief.... Auf der Fahrt wurden wir dann zwischendurch ziemlich nass weil wir uns nicht reinsetzen wollten, denn drinnen saßen, standen und liefen seekranke menschen durch die gegend... alle die die man eine Stunde zuvor mit einem schönen ausgiebigen Frühstück unter Deck sehen konnte.. die verteilten sich dann nach und nach auf die umliegenden Mülleimer.
Das Wetter war wirklich nicht so pralle aber als wir Helgoland ansteuerten schien die Sonne. Wir und unser Gepäck, anhand dessen man unsere Reisegruppe locker auf mindestens 8 Personen hätte schätzen können, wurden dann ausgebootet und auf die Düne rüber geschifft. Übrigens sehr sehr clevere Menschen arbeiten da auf den Booten... man stelle sich vor: Ich hatte auf meinem Rücken meinen Treckingrucksack der bis oben voll war und der zusätzlich an den Seiten noch Schlafsack, Isomatte und Zelt angeschnallt hatte, hatte vorne noch meinen kleinen Rucksack umgeschnallt und in jeder Hand zwei Plastiktüten. Miriam und JEnny sahen ähnlich aus. Und da fragt uns der nette Typ "Geht ihr zelten?" hmmmmm.... ok ich wollte mich grade geistig mit ihnen duellieren aber ich sehe sie sind unbewaffnet... hier ist ihr schild..
Aber naja. Wir bauten dann unsere Zelte auf und nisteten uns ein:

Jenny baut fachmännisch und voller Elan einen Sandwall ringsherum..


und wenn sich uns ein Hinderniss in den Weg stellt dann schieben wir solange bis es überwunden und plattgemalmt ist, nicht wahr frau weidner???


der Geräteschuppen


Unser Kühlschrank - ein eingegrabener Eimer. Zunächst mit selbstebasteltem Kühlakku (nasses eingefrorenes Handtuch), später dann dank Stefan mit richtigen Profiakkus :)


ich habe übrigens alle drei Luftmatratzen mit der kraft meiner Lungen aufgepustet... nächstes mal können wir aber auch gerne nen Blasebalg mitnehmen...

Nachdem die grundlegenden Dinge erledigt, aufgebaut und einsortiert waren konnte der Urlaub losgehen. Und da Helgoland ja zollfrei ist und einiges an Dutyfree offeriert hatten wir Besuch von...

Mr. Sam Buca... den wir zunächst auch wirklich nett fanden. Er bespaßte uns und machte sich einen wirklich netten abend mit uns. Allerdings mussten wir lernen dass man nicht an den falschen Stellen sparen sollte... nächstes Mal geben wir dann doch drei euro mehr aus denn auf die Dauer war er ganz schön widerlich... Was uns nicht daran hinderte doch die halbe flasche leerzumachen und dann besoffen die Kaffeebohnen im Sand zu verlieren. Nunja. Die restlichen Tage musste er leider draussen vorm Zelt verbringen und keiner wollte ihn anfassen.

Um uns herum brachen alle möglichen Nachbarn ihre Zelte wieder ab, da es nachts ziemlich stürmisch wurde. Unsere erste nacht verbrachten Jenny und ich damit ums zelt zu laufen und die Heringe zu checken oder uns anzuschreien weil man vor lauter Regen nichts hören könnte. Miriam störte das alles herzlich wenig, sie legte sich um elf ins bett, ratze konsequent die ganze Nacht durch und als wir morgens um sieben aufwachten und jenny und ich froh waren dass es endlich hell ist und wir aufstehen konnten, verfluchte Miriam nur die frühe Uhrzeit und legte sich wieder hin :) Beneidenswert...
Naja zumindest unsere Zelte hielten einiges aus. Ich bin wirklich überrascht gewesen. Es hat gestürmt und geregnet wie die Sau aber wir blieben trocken und warm. Andere hatten da nicht so viel Glück wie zum Beispiel diese beiden bemitleidenswerten Kreaturen in ihrem... öhm ja .. kann man dazu wirklich Zelt sagen??

das eigentliche Zelt bildete nur noch den inneren nassen Kern, aussen hatten sie sich schon mit Folie und Strandmuscheln eingewickelt und saßen beide nass und zusammengekauert in ihrer Bruchbude. Wir hatten mitleid, versorgten sie mit Pflastern und boten unseren Wasserkocher und unsere Teebeutel an, wobei ich immer noch davon überzeugt bin dass in diesem besonderen Falle ein neues Zelt die einzig richtige Lösung gewesen wäre...

Wie gesagt, unsere Zelte trotzten dem Wetter und so waren wir bald die einzigen in unserer Parzelle... Miriam reiste dann vorzeitig ab und Jenny und ich verbrachten einen Tag alleine im Zelt weil es einen Tag durchregnete. Aber auch im Zelt kann man sich beschäftigen. Zum Beispiel kann man mit Herrn Blume telefonieren, man kann Uno spielen und die Karten mischen wie kein zweiter!!! oder man macht Unsinn mit der Kamera...

Unomischen extreeeem!!!

Raindrops keep falling on my Vorzeltdach...


"booooohhhaaa ich kann so nich arbeiten...." Cousin It ist leicht gestresst...

party on.. und wenns aufhört zu regnen gehen wir ne runde skateboard fahren... oder so.


Erstmal nen Tee... hachja dann ists gleich gemütlicher. Ich freu mich schon wieder auf den Herbst..

tja uns war zwischenzeitlich wirklich sehr langweilig...

Gegen abend wurde es dann aber wieder schön und so nutzen wir die chance und machten einen Dünenrundgang...

Abendstimmung am Meer, gibt es was schöneres???


Das fand dieser Herr wohl auch und lief dekorativ am Strand entlang, begleitet von zwei Seehunden

hachja...


in den Strandkörben kann man super sitzen und Jever trinken wenns dunkel ist, nachdem man sie gekonnt gedreht und das Gitter entfernt hat...


"aye aye käptn.. ich guck ma eben... oh jaaa laaaand in sicht!!!"


Raue See... sehr sehr schön finde ich. Mag ich viel lieber als stilles, ruhiges, piewarmes Badewannenwasser...


Und wenn man Glück hat trifft man die Seehunde und kann sich ein bisschen zu ihnen setzen. Man wird zwar erst etwas skeptisch beäugt aber nach ein paar Minuten haben sie sich dran gewöhnt und man kann sie ganz in ruhe beobachten..


Ich weiss nicht warum aber irgendwas hat das Meer an sich... man kann einfach nur da stehen und rauf gucken, stundenlang und man schaltet ab und denkt an überhaupt nichts... einfach nur toll... ich ziehe definitiv irgendwann wieder ans Meer...


Am Samstag stiess dann Stefan zu uns. Wir hatten Glück und die Sonne gab sich mal richtig Mühe so dass wir den ganzen Nachmittag am Strand liegen und im Meer schwimmen konnten. Abends packten wir dann unsere mehr als sieben sachen ein und zogen wieder an den Strand um zu grillen. Das war nämlich an den Zelten verboten, machte aber am Strand sowieso viel mehr Spass

wer ganz genau hinsieht kann erkennen dass wir Sam Buca doch noch ne Chance gaben... wir mussten zwar improvisieren (keine Kaffeebohnen mehr und als drittes kurzes-glas musste ein Filmdöschen dienen) ging dann aber auch.. allerdings konnte er uns auch beim zweiten anlauf nicht überzeugen und so stießen wir ihn wieder aus, mobbten ihn und lachten hämisch über ihn...

jammi und fast ganz ohne Sand

Wir aßen alles brav auf, sammelten den Müll ein und ließen dann den Abend in den Strandkörben mit Becks ausklingen welches wir auf unfassbare Weise bekommen hatten... Am Donnerstag kamen auf unserem Zeltplatz vier Mädels an die kurz vor dem Abi standen und ein bisschen "Paaaarddyyy" machen wollten.. ich will nicht ins Detail gehen aber man konnte schon vorher anhand ihrer Gürtel, Ohrringe und sonstigen Assecoirs vermuten dass sie nicht wirklich oft zum campen gingen.. Sie bauten jedenfalls ihre Zeltstadt auf die die Eltern auf der Insel hatten einlagern lassen und verbrachten den ersten Abend mit Bier und Sido-Musik (womit sie auch noch einen kleinen Jungen versauten der am nächsten Tag völlig paralysiert ums Waschhaus lief und immer "Sido wir lieben dich" sagte... Gehirnwäsche? geheime Botschaften in den Liedern?? lassen wirs dahingestellt...) Am Freitag regnete es ja wie gesagt den ganzen Tag und da kamen zwei von den Chicas an unser Zelt und wollten uns ein paar Dinge verkaufen da sie vorhatten am nächsten Tag wieder abzureisen, da das Wetter ja doch nicht so toll ist... Soviel zu meiner Vermutung.. aber gut. Sie hatten noch eine Kiste Becks über in der sich noch 8 normale und 7 Becks lemon befanden und wollten sie uns für 6 Euro überlassen. Ich machte dann noch einen Kleingeldfreien Fünfer draus und so zogen sie wieder ab. Als sie von unserem Zelteingang verschwunden waren blickten Jenny und ich uns nur kurz an und verfielen in herzhaftes aber lautloses Lachen... Sie hatten uns keinen Pfand abgenommen und als ich später das Leergut wegbrachte bekam ich noch 4,90 euro zurück.. eine fast volle Kiste Becks für 10 cent? was will man mehr. Ein Hoch auf die Abiturienten!

Nachdem wir dann die Kiste ordnungsgemäß geleert hatten verkrümelten wir uns in die Zelte und durften dann eine Nacht mit heftigsten Gewitterstürmen und Regen und Blitzen und allem was dazu gehörte durchstehen. Ich würde mal behaupten wir sind nun aber wirklich Campingerprobt.. Fähnlein Fieselschweif sind nen Scheiss gegen uns PAH!!!

Am nächsten Tag war dann Inselrundgang auf Helgoland angesagt. Wir fuhren mit dem Börteboot rüber, aßen Fischbrötchen, kauften ein, wanderten rum und gingen dann abends Pizza essen. Echt ein lustiges Gefühl dass man in einer Stunde um die ganze Insel wandern kann... wohnen möchte ich da allerdings dann doch glaub ich eher nicht... nur Touristen? und sonst hat man ja auch nicht wirklich viel zu tun.. gut dass es die richtige "schiffsausrüstung" gibt...


Montag war dann nochmal ein schöner Gammeltag mit abendlichem Dünenrundgang. Wir flüchteten vor dem Regen und nutzen die kurze Trockenphase schnell zum Grillen da wir nichts anderes eingeplant hatten. Miriam hatte eine Dose Ravioli zurückgelassen die wir probehalber einfach mal mit auf den Grill stellten... das erhitzen ging wirklich gut, das problem war nur, dass es kinderravioli ohne geschmack, und sie einfach nur ungenießbar waren... so überliessen wir sie dann unfreiwillig den Möwen, die sich nachts an die Dose machten...


Tja und Dienstag war dann auch schon wieder Abreisetag.. zunächst stand das für Jenny und mich allerdings noch gar nicht so fest, denn unsere kleine Popelfähre war nicht windtauglich und ist dann am Dienstag spontan einfach mal nicht gekommen. Erst waren wir soweit dass wir noch einen Tag dranhängen wollten, dann nutzen wir aber doch das Angebot mit dem tollen Katamaran nach Hooksiel zu fahren, von wo uns dann Jennys Mama abholte. Wobei so toll war der gar nicht... der war nur ziemlich fix. Nach einer Stunde mit ziemlichem Schaukeln und ziemlich ängstlichen Leuten an Bord die wohl noch von der Hinfahrt geschädigt waren kamen wir schon wieder auf dem Festland an. Die normale Fähre braucht knappe 3 Stunden... kommt natürlich auf das Wetter an aber generell finde ich die Fähre hat auch irgendwie was.
Tjoa und so geht ja jeder Urlaub auch mal zuende. Ich habs sehr sehr genossen, und das können wir gerne wiederholen! Nun weiss ich ja das mein Zelt wasser- und windfest ist.

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